Zur 88. Montagsdemonstration trafen sich wieder 35 Demonstranten auf dem Theaterplatz in Plauen. Das Thema „Familienpolitik“ wurde als Schlüsselthema für die Sozialpolitik gekennzeichnet. Denn die Förderung von Familien und deren Kindern ist eine der wichtigsten Aufgaben innerhalb der Gesellschaft. Armut und Bildungsmangel in der frühen Kindheit engen nämlich die späteren Chancen entscheident ein, so einer der führenden Wohlstandsforscher in Europa (Prof. Espig-Andersen) in einem Interview. Deshalb hat eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Kinderbetreuung einen sehr großen Wert vor allem für die am meisten Unterprivilegierten. Angeprangert wurde die Politik der Bundesregierung, die die Schere der Ungleichheit zwischen Arm und Reich auch in der Familienpolitik immer weiter aufreißt. Das Elterngeld, welches Besserverdienende begünstigt und Geringverdienern bzw. ALG-II Empfänger die Unterstützung für ein Jahr kürzt, ist eines der „besten“ Beispiele dafür. In einem weiteren Redebeitrag wurden die Praktiken bei der Einrichtung von Ein-Euro-Jobs aufgezeigt und das grundgesetzmäßige Widerstandsrecht jedes Bürgers gegen jeden, der den Sozialstaat beseitigen will, in Erinnerung gerufen. Außerdem wurde sich darüber geeinigt, dass zwei Mitglieder des Bürgerforums die Teilnahme der Plauener Montagsdemo beim Koordinierungstreffen am 24. Februar 2007 in Kassel vertreten sollen.
Alle, die die Wirksamkeit der Protestbewegung durch die Gründung einer Organisation erhöhen wollen, wurden für den kommenden Montag (29. Jan. 18:00 Uhr) ins Malzhaus eingeladen.
Auch das Verteilen von Handzetteln und der Plauener Erklärung vor der Arbeitsagentur wird fortgesetzt. Der nächste Termin ist der 1. Februar 2007.
Christa Beck
JoLei - 23. Jan, 20:07